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Wassergewöhnung mit Willi, dem Wassergeist – Übungen und Tipps

Liebe Eltern,

jedes Kind liebt es, im Wasser zu spielen und zu planschen. Doch leider hindern Ängste und Unsicherheiten Kleinkinder daran, die Welt des Wassers vollkommen zu erleben. Diese Erläuterung soll euch dabei unterstützen, zusammen Schritt für Schritt das Wasser zu entdecken. Angstfrei und ohne Zwang, nach dem Motto: In der Badewanne fängt es an!

Hierfür möchte ich nachfolgend die vier Grundfertigkeiten Tauchen, Atmen, Schweben und Springen vorstellen. Sie sind die Basis im sicheren Umgang im Wasser und sind enorm wichtig für das Erlernen aller vier Schwimmarten. Durch das Üben dieser Grundlagen werden die Kinder in der Lage sein, mögliche Notsituationen im Wasser zu bewältigen.

Ich lade euch hiermit herzlichst ein, die folgenden Spiele und Übungen spielerisch und ohne Druck umzusetzen, so dass euer Kind seine Unsicherheiten im Umgang mit Wasser verliert und sich in Zukunft richtig und sicher darin austoben kann.

Viel Erfolg und Spaß!

Alexander Gallitz
Präsident des DSLV
der Stiftung Deutschland Schwimmt

Atmen

Das Atmen bildet das Fundament für eine sichere Bewegung im Element Wasser und ist gleichzeitig die Voraussetzung für alle weiteren Grundfertigkeiten. Nur wenn das Kind ein Bewusstsein für seinen Atem bekommt, kann es auch sicher und angstfrei den Kopf unter Wasser halten.

Dafür gibt es viele lustige Spiele, die sowohl an Land als auch zuhause in der Badewanne ausprobiert werden können. Die erste Herausforderung, das bewusste Luftanhalten, kann gemeinsam mit den Eltern an Land geübt werden.

Wer kann länger die Luft anhalten?
Mama, Papa oder Du? Wir zählen die Sekunden!

1. Pustekuchen

Versuch doch mal, Tischtennisbälle an der Wasseroberfläche vorwärts zu pusten. Stell dich vor ein Waschbecken oder setze dich in die Badewanne. Du kannst dir zuerst einen Strohhalm zur Hilfe nehmen und wenn das schon gut funktioniert, dann probiers doch mal ohne.

2. Blubberbad

Schnapp dir dein Lieblings-Wasserspielzeug und ab in die Badewanne. Versuche jetzt durch Blubbern mit deinem Mund, das Spielzeug zum Tanzen zu bringen. Wenn du dich traust, kannst du auch mit deinem ganzen Gesicht ins Wasser eintauchen und so stark blubbern, dass deine Eltern und dein Spielzeug es hören können.

Tauchen

Das Atmen klappt schon gut? Super, dann geht es jetzt weiter mit der nächsten und wichtigsten Grundfertigkeit. Das Tauchen und das Atmen im Wasser gehen Hand in Hand und bieten dem Kind zusätzliche Sicherheit und Schutz, um zum Beispiel bei ungeplantem Untertauchen nicht in Panik zu geraten. Das Tauchen kann für das Kind eine große Herausforderung sein. Als Eltern braucht man dafür sehr viel Geduld – aber es lohnt sich!

Am besten beginnt die Gewöhnung ans Wasser spielerisch in der Dusche oder in der Badewanne. Hier spielt das Gesicht die wichtigste Rolle, wobei beachtet werden soll, dass die Augen und die Nase offen bleiben und nicht geschlossen oder zugehalten werden.

3. Geburtstagskerze

Deine zwei Daumen haben sich in eine Geburtstagskerze verwandelt. Puste die Kerze stark und möglichst lange aus, indem du sie dir vor den Mund hältst. Lass dich dabei nicht vom Wasser erschrecken und aufhalten.

Wenn Du Wasser in die Augen bekommst, schüttele den Kopf und blinzele! Pass dabei auf, dass deine Geburtstagskerze nicht ausgeht!

Bei diesem Spiel sollte während dem Auspusten der Geburtstagskerze am besten warmes Wasser über den Kopf des Kindes gegossen werden. Hierfür eignet sich ein Duschkopf oder eine Gießkanne.

Schweben

Das Wasser kann mich tragen! Diese Erfahrung steigert das Körpergefühl und Vertrauen der Kleinen. Den Auftrieb des Wassers zu spüren, ist eine komplett neue Erfahrung, mit der die Kinder erstmal umgehen lernen müssen. Wichtig hierfür ist vor allem Körperspannung, sonst klappt das mit dem Schweben nicht.

Die folgende Übung hilft dem Kind dabei, Körperspannung im Wasser aktiv auszuprobieren. Am besten übt sich der Seestern in einem Schwimmbecken – also ab ins Bad!

4. Seestern

Lege dich mit deinem Rücken auf das Wasser. Mama und Papa können dir dabei helfen. Wie ein Seestern breitest du jetzt deine Arme und Beine im Wasser aus. Um über Wasser zu bleiben, musst du jetzt alle Teile deines Körpers anspannen. Mach dich fest wie ein Baumstamm und dein Bauchnabel schaut aus dem Wasser. Bleibe dabei aber in der Form eines Seesterns. Wenn du dich an das Gefühl gewöhnt hast, kannst du es auch ohne Hilfe versuchen. Wenn Du Wasser in die Augen bekommst, schüttele den Kopf und blinzele! Pass dabei auf, dass deine Geburtstagskerze nicht ausgeht!

Super so sieht ein „wacher“ Seestern aus! Fühlst du dich sicher genug? Dann probieren wir nun den „schlafenden“ Seestern aus. Alles bleibt gleich, nur jetzt liegt dein Gesicht auf dem Wasser und dein Rücken zeigt nach oben. Dabei kannst du entweder die Luft anhalten oder auspusten.

Springen

Durch das Springen ins Wasser begeben sich die Kinder spielerisch in eine ungewohnte Situation, aus der sie sich von alleine wieder in eine stabile Position bringen müssen. Das Üben dieser Grundfertigkeit, gibt den Kleinen die Sicherheit, sich vollkommen im Wasser auszutoben und bei einem Sturz ins Wasser nicht in Schockstarre zu geraten.

Um sich an das Gefühl des Springens zu gewöhnen, kann zuerst auf festem Boden sicher hin und her gehüpft werden. Am besten miteinander, damit die Kinder dazu animiert werden. Klappt das gut, dann geht’s ab ins Nichtschwimmerbecken.

5. Lass uns um die Wette hüpfen!

Zuerst springen wir gemeinsam im Becken um die Wette. Wer springt am höchsten? Wer spritzt dabei am meisten? Bist du schon ein Profi, kannst du auch mal vom Beckenrand
ins Wasser springen. Wenn’s im Stehen noch nicht klappt, kannst du es auch aus der Hocke probieren.

Alle Kinder haben es geschafft, das Wasser für sich zu entdecken und können jetzt nach Lust und Laune darin toben